HIRAETH NOVERRE GESELLSCHAFT - STUTTGART BALLET
a homesickness for a home to which you cannot return, a home which maybe never was;
the nostalgia, the yearning, the grief for the lost places of your past....
(HIRAETH comes from the Welsh language)
Choreography: Wubkje Kuindersma
Dancers Stuttgart Ballet: Elisa Badenes, Louis Stiens,
Mariya Batman, Rachele Buriassi, Nathalie Guth
Premiere: 18 January 2013, Schauspielhaus Stuttgart (DE)
Noverre Gesellschaft - Stuttgart Ballet
©wubkje kuindersma
HIRAETH -trailer: https://vimeo.com/103509763
reviews
STUTTGARTER ZEITUNG
Noverre-Gesellschaft: Junge Choreographen - Spaß auf der anderen Seite
Stuttgart - "...Die Geigen haben kaum Zeit, ihre Melodie zu klagen, die Triolen der Kontrabässe sind unerbittlich. Ein Mann und vier Frauen nehmen die Dynamik auf, vereinzelt und dennoch gemeinsam vollführen sie zu Max Richters minimalistischer Komposition „November“ abgezirkelte, gebrochene Bewegungen, sie neigen ihre Oberkörper oder verschränken ihre Arme zu Guckkästen. Hernach wird Little Jimmy Scott mit unvergleichlich rauen Sopranstimme seine Version von „Nothing Compares to You“ singen, während die eine Frau (Mariya Batman) ihren Gefühlen freien Lauf lässt und ein Paar (Elisa Badenes und Louis Stiens) sanfte Annäherungen wagt. „Hiraeth“, der walisische Begriff für unergründbare Sehnsucht oder unstillbares Heimweh, nennt die freie Tanzschaffenden Wubkje Kuindersma ihre poetische Choreografie, die nun mit Tänzern des Stuttgarter Balletts auf der Bühne der Spielstätte Nord Premiere gefeiert hat. „Hiraeth“ bildet den gelungenen Auftakt für die Neuauflage des jährlichen Tanzabends der Noverre-Gesellschaft, bei dem junge Choreografen eigene Kreationen präsentieren. Und diesmal gibt Rainer Woihsyk, Vorsitzender der Noverre-Gesellschaft, gleich zehn neuen Werken eine Chance: sieben aus dem Haus des Stuttgarter Balletts sowie der John Cranko Schule, drei von außerhalb....."
von Petra Mostbacher-Dix 21.01.2013
Noverre-Gesellschaft: Junge Choreographen - Spaß auf der anderen Seite
Stuttgart - "...Die Geigen haben kaum Zeit, ihre Melodie zu klagen, die Triolen der Kontrabässe sind unerbittlich. Ein Mann und vier Frauen nehmen die Dynamik auf, vereinzelt und dennoch gemeinsam vollführen sie zu Max Richters minimalistischer Komposition „November“ abgezirkelte, gebrochene Bewegungen, sie neigen ihre Oberkörper oder verschränken ihre Arme zu Guckkästen. Hernach wird Little Jimmy Scott mit unvergleichlich rauen Sopranstimme seine Version von „Nothing Compares to You“ singen, während die eine Frau (Mariya Batman) ihren Gefühlen freien Lauf lässt und ein Paar (Elisa Badenes und Louis Stiens) sanfte Annäherungen wagt. „Hiraeth“, der walisische Begriff für unergründbare Sehnsucht oder unstillbares Heimweh, nennt die freie Tanzschaffenden Wubkje Kuindersma ihre poetische Choreografie, die nun mit Tänzern des Stuttgarter Balletts auf der Bühne der Spielstätte Nord Premiere gefeiert hat. „Hiraeth“ bildet den gelungenen Auftakt für die Neuauflage des jährlichen Tanzabends der Noverre-Gesellschaft, bei dem junge Choreografen eigene Kreationen präsentieren. Und diesmal gibt Rainer Woihsyk, Vorsitzender der Noverre-Gesellschaft, gleich zehn neuen Werken eine Chance: sieben aus dem Haus des Stuttgarter Balletts sowie der John Cranko Schule, drei von außerhalb....."
von Petra Mostbacher-Dix 21.01.2013
TANZNETZ
Für die Freunde des Balletts - NOVERRE-Gesellschaft präsentiert Junge Choreographen
Premiere in Stuttgart am 18.01.2013
"...Die NOVERRE-Gesellschaft befördert die Spitzentanzkunst in Stuttgart. Sie lebt dynamisch, ist ungeheuer vital und ästhetisch und charismatisch auf bestem Niveau, weil sie sich von innen heraus stetig erneuert. Die Tänzer der Compagnie Stuttgart erproben ihr choreographisches Vermögen und beweisen es bei der schon zu Kult gewordenen, 55 Jahre währenden Veranstaltungsreihe “Junge Choreographen“. Sehr renommierte Choreographen, wie Forsythe, Kylián, Neumeier, Goecke oder Spuck, bekamen ihre künstlerische Plattform durch die NOVERRE-Gesellschaft.
Die liebevolle und nachhaltige Pflege der Kommunikation zwischen Tanz und Choreographie ist ein Gewinn für das Ballett, gleichermaßen emanzipatorisch und partizipatorisch. Also eine Demokratisierung, soweit als möglich.
Zehn Stücke kamen am Premierenabend zur Aufführung. Davon wurden sieben von Tänzern der Stuttgarter Compagnie choreographiert.
Schon das erste Stück war ein ästhetischer Genuß, und es berührte sehr, weil es einen existentiellen, einen philosophischen Grundton aufwarf: die Erinnerung an etwas, was verloren; die Sehnsucht nach etwas, was Heimat war oder nie Heimat geworden ist, und deshalb ständig als Gefühl in uns kreist, unergründbar und unstillbar. Wubkje Kuindersma hat das Stück “Hiraeth“ für vier Tänzerinnen und einen Tänzer choreographiert. Zur Musik, die zunächst ein Gewirr, ein Dschungel von mystisch verzerrt und fern wirkenden Stimmen war, dann überging zu einem Celloklang, der melancholisch anfing und immer zorniger und schreiender wurde, und schließlich endete mit dem Sologesang: “Nothing compares to you“, agierten die Tänzer mehr als Solitäre und doch auch in der Gruppe oder als Paar mit sanften Annäherungen. Die Körpersprache, mit starkem Einsatz der Arme und Beine, und die Sprache der Musik hatten etwas Suchendes, Fragendes, Wildes, zugleich etwas Fragiles. Das Stück endet mit einer Art Selbstgeißelung einer Tänzerin, aufrecht stehend am Bühnenrand, während die anderen Tänzer am Boden liegen..."
Rolf Wollgarten, 21.01.2013
Für die Freunde des Balletts - NOVERRE-Gesellschaft präsentiert Junge Choreographen
Premiere in Stuttgart am 18.01.2013
"...Die NOVERRE-Gesellschaft befördert die Spitzentanzkunst in Stuttgart. Sie lebt dynamisch, ist ungeheuer vital und ästhetisch und charismatisch auf bestem Niveau, weil sie sich von innen heraus stetig erneuert. Die Tänzer der Compagnie Stuttgart erproben ihr choreographisches Vermögen und beweisen es bei der schon zu Kult gewordenen, 55 Jahre währenden Veranstaltungsreihe “Junge Choreographen“. Sehr renommierte Choreographen, wie Forsythe, Kylián, Neumeier, Goecke oder Spuck, bekamen ihre künstlerische Plattform durch die NOVERRE-Gesellschaft.
Die liebevolle und nachhaltige Pflege der Kommunikation zwischen Tanz und Choreographie ist ein Gewinn für das Ballett, gleichermaßen emanzipatorisch und partizipatorisch. Also eine Demokratisierung, soweit als möglich.
Zehn Stücke kamen am Premierenabend zur Aufführung. Davon wurden sieben von Tänzern der Stuttgarter Compagnie choreographiert.
Schon das erste Stück war ein ästhetischer Genuß, und es berührte sehr, weil es einen existentiellen, einen philosophischen Grundton aufwarf: die Erinnerung an etwas, was verloren; die Sehnsucht nach etwas, was Heimat war oder nie Heimat geworden ist, und deshalb ständig als Gefühl in uns kreist, unergründbar und unstillbar. Wubkje Kuindersma hat das Stück “Hiraeth“ für vier Tänzerinnen und einen Tänzer choreographiert. Zur Musik, die zunächst ein Gewirr, ein Dschungel von mystisch verzerrt und fern wirkenden Stimmen war, dann überging zu einem Celloklang, der melancholisch anfing und immer zorniger und schreiender wurde, und schließlich endete mit dem Sologesang: “Nothing compares to you“, agierten die Tänzer mehr als Solitäre und doch auch in der Gruppe oder als Paar mit sanften Annäherungen. Die Körpersprache, mit starkem Einsatz der Arme und Beine, und die Sprache der Musik hatten etwas Suchendes, Fragendes, Wildes, zugleich etwas Fragiles. Das Stück endet mit einer Art Selbstgeißelung einer Tänzerin, aufrecht stehend am Bühnenrand, während die anderen Tänzer am Boden liegen..."
Rolf Wollgarten, 21.01.2013
DER NEUE MERKER
Stuttgarter Ballett: „JUNGE CHOREOGRAPHEN“ 18.1.2013 – Von den kleinen Dingen bis zur Göttlichkeit
"...Wo beginnen? Beim ersten Stück der Programm-Abfolge, beim stärksten oder beim schwächsten Eindruck? Lassen wir mal den drei Gästen unter den insgesamt zehn Tanzschöpfern den Vortritt, zumal mit „HIRAETH“ der südafrikanisch-niederländischen Tänzerin Wubkje Kuindersma der Abend startete. Zu einem musikalisch-akustischen Mix aus Stimmengewirr und Gegenüberstellungen von E- und U-Musik spürt die bereits teilweise als Choreographin arbeitende Tänzerin in einem von vielen Gesten unterstrichenen Schritt-Vokabular der Sehnsucht nach und dem Leid über verloren gegangene Orte und Personen nach, und zwar so als könnten sie die wie als Fühler und Taster verzweifelt eingesetzten Arme wieder für Momente zurückholen. Der zunächst irritierend gebrochen wirkende Ablauf gewinnt zunehmend an Ausdrucksdichte und findet unter den fünf Solisten zu besonders berührenden Momenten, wenn Elisa Badenes durch ihre filigrane Körperkunst auch Schwermütiges ganz leicht wirken lässt oder Mariya Batman und Louis Stiens in einem Pas de deux versuchen eine Beziehung wieder aufleben zu lassen..."
Udo Klebes
Stuttgarter Ballett: „JUNGE CHOREOGRAPHEN“ 18.1.2013 – Von den kleinen Dingen bis zur Göttlichkeit
"...Wo beginnen? Beim ersten Stück der Programm-Abfolge, beim stärksten oder beim schwächsten Eindruck? Lassen wir mal den drei Gästen unter den insgesamt zehn Tanzschöpfern den Vortritt, zumal mit „HIRAETH“ der südafrikanisch-niederländischen Tänzerin Wubkje Kuindersma der Abend startete. Zu einem musikalisch-akustischen Mix aus Stimmengewirr und Gegenüberstellungen von E- und U-Musik spürt die bereits teilweise als Choreographin arbeitende Tänzerin in einem von vielen Gesten unterstrichenen Schritt-Vokabular der Sehnsucht nach und dem Leid über verloren gegangene Orte und Personen nach, und zwar so als könnten sie die wie als Fühler und Taster verzweifelt eingesetzten Arme wieder für Momente zurückholen. Der zunächst irritierend gebrochen wirkende Ablauf gewinnt zunehmend an Ausdrucksdichte und findet unter den fünf Solisten zu besonders berührenden Momenten, wenn Elisa Badenes durch ihre filigrane Körperkunst auch Schwermütiges ganz leicht wirken lässt oder Mariya Batman und Louis Stiens in einem Pas de deux versuchen eine Beziehung wieder aufleben zu lassen..."
Udo Klebes